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Mit Mobilität und Energiemanagement in die Zukunft

Dienstag, 14.11.2017

Mit Mobilität und Energiemanagement in die Zukunft

Für die Region um den erfolgreichen Wirtschaftsstandort Ludwigsfelde sind  Mobilität und Energiemanagement drängende Themen. Sie verlangen innovative Denkansätze und Lösungen, der Handlungsbedarf bei Politik, Verwaltung sowie Unternehmen ist groß.

Das bestätigte sich auch auf einem Treffen am Dienstag im Schloss Genshagen. Die Wirtschaftsförderung der Stadt Ludwigsfelde hatte zum Parkgespräch eingeladen, um sich mit Unternehmern, Wissenschaftlern, Planern und anderen Wirtschaftsförderern über neue Strategien zur Mobilität und für Energiekonzepte auszutauschen.

Martin Heiland, verantwortlich für Verkehrsinfrastruktur bei der Potsdamer IPG, Prof. Regine Gerike, vom Bereich Mobilitätsforschung der TU Dresden und Ralf Bretschneider von den Ludwigsfelder Stadtwerken lieferten mit ihren Präsentationen reichlich Fakten, Hintergrundinformationen und Stoff für Diskussionen.

"Ludwigsfelde liegt mittendrin und hat durch seinen idealen Standort eine gute Grundausstattung im Verkehrssystem", konstatierte Infrastrukturexperte Heiland. Die positive Einwohner- und Arbeitsplatzentwicklung führe aber auch zu negativen Effekten. Dazu gehöre unter anderem eine Konzentration des öffentlichen Verkehrs auf die zentrale Busstation am Ludwigsfelder Bahnhof und den Bahnhof selbst, die sich immer mehr zu einem Umsteigeknotenpunkt entwickelten. Die bereits erweiterten P&R Anlagen für PKW reichten nicht aus, Regionalzüge und Busverbindungen im Berufsverkehr seien überlastet. Weil die Pendlerzahlen weiter steigen, enthalte die Mobilitätsstrategie der Stadt und des Landkreises Vorschläge für verbessernde Maßnahmen. Dazu gehören beispielsweise mehr Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, die Entwicklung eines Fahrradmietsystems und der Aufbau von E-Bike-Stationen und ein verbessertes Parkraumkonzept. Intensiv diskutiert wurde auf dem Podium:  An die Vertreter der Verkehrsunternehmen von Bus und Bahn, VBB und VTF, gingen unter anderem Forderungen für kurze und verlässliche Taktzeiten sowie mehr Kapazitäten in der Hauptverkehrszeit. Neben der Angebotsqualität gelte es, die Verbindungen zum künftigen Großflughafen und zu den bedeutenden regionalen Gewerbestandorten ebenfalls zu verbessern.

"Wir müssen mit VBB und VTF den Dialog führen, um kurzfristig Lösungen mit der vorhandenen Infrastruktur zu schaffen", so Verkehrsexperte Heiland.  Gegenwärtig werde der Landesnahverkehrsplan für die nächsten Jahre fortgeschrieben. Kommunen, Unternehmen und Bürger sollten die Möglichkeit, online ihre Anregungen und Hinweise zum Entwurf des geplanten Verkehrsangebotes in Berlin und Brandenburg ab 2018 einzubringen.

Bürgermeister Andreas Igel bestätigte:    "Mobilität und Energie sind herausragende Zukunftsthemen, denen wir uns widmen müssen. Wir alle sind aufgefordert, uns einzubringen: privat und gewerblich, lokal und überregional." Ludwigsfelde verfüge derzeit über mehr als 13.700 Arbeitsplätze für sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und Fachkräfte seien jetzt schon rar. Bei einer aktuellen Arbeitslosenquote von unter 4 % und weiteren Unternehmensansiedlungen, so aktuell von Lidl mit einem Bedarf an 1.200 Arbeitskräften, sei Mobilität mehr denn je gefragt.

Durch betriebliches Mobilitäts- und Energiemanagement können sich Unternehmen auch selbst engagieren. Wie das geschehen kann, z.B. mit Jobtickets, der Anpassung der Arbeitszeiten an Fahrpläne, der Förderung von Fahrgemeinschaften oder mit umweltfreundlichen e-Mobile, auch darüber erhielten die Gäste der Tagung am Dienstag nähere Informationen.